Geschichte

Zwei wichtige Handelswege kreuzten sich nahe der Anger und fanden hier einen Übergang durch das Sumpfgebiet. Bereits im 9.Jh. wurde hier eine „Motte“, eine Palisadenburg aus Holz, errichtet. Die Ursprünge der heutigen Kernburg mit den markanten Türmen stammen aus dem Jahr 1276, in dem gleichzeitig mit der Gründung der Stadt Ratingen das Geschlecht „Zum Haus“ eine befestigte Anlage errichtete und dem „festen Haus“ den eigenwilligen Namen gab. Johann zum Haus wurde 1447 Marschall des Herzogtums Berg und baute den Sitz weiter aus. Mit den Veränderungen in der Waffentechnik und der Art der Kriegsführung vollzog sich allgemein ein Wandel von der Wehrburg zu bequemeren Burgschlössern oder später zu den repräsentativen Schlossanlagen. Auch die Ratinger Burg wurde im 16. und 17. Jh. umgebaut, um die Wohnverhältnisse etwas komfortabler zu gestalten. Außerdem wurde innerhalb der zweiten Ringmauer die Vorburg mit Rentmeisterhaus, Ställen und Wirtschaftsgebäuden hinzugefügt. Diese Ergänzungen tragen deutliche Merkmale der Gotik und der Renaissance mit steinernen Fensterkreuzen und Treppengiebeln. Da aber offensichtlich nicht genügend Mittel zur Verfügung standen, um der französischen Schlösserarchitektur nachzueifern, blieb der Wehrcharakter der Burg im Wesentlichen erhalten.
Nach wechselvoller Geschichte, mehrfachem Besitzerwechsel und Jahren des Verfalls übernahm der Architekt Bruno Lambart 1973 die Burganlage, restaurierte alle Gebäudeteile und legte die Freianlagen an. Die denkmalpflegerische Architektenleistung wurde mehrfach ausgezeichnet (u.a. als vorbildliches Bauwerk im Land NRW, BDA-Preis, Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland).

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